Kamelien: Eine Welt voller Farben und Schönheit, die Pflanzen mit spektakulären Blüten

Nuccio's Nurseries mit Sitz in Altadena, Kalifornien, ist seit 1935 für den Anbau seltener Kamelien und Azaleen bekannt.

Sie bieten eine Vielzahl von Kamelienarten an, darunter einige einzigartige und preisgekrönte Sorten wie Nuccio's Gem, die für seine schönen, reinweißen Blüten bekannt ist. Es ist eine Tragödie, diese Kameliengärtnerei ist ein Opfer der Flammen geworden, es ist alles zerstört.

 

Nuccios Cameo

Liebe Kamelienfreunde,
im Moment wird in jeder Nachrichtensendung über die Feuer in Kalifornien berichtet. Uns Kamelienfreunde betrifft dies besonders im Hinblick auf die Schäden, die die Gärtnerei der Familie Nuccio erleiden muss. Über den ICS Direktor  für USA, Brad King, haben wir die Information erhalten, dass das Eaton Canyon Feuer alle Gewächshäuser und Vermehrungsflächen vernichtet hat. Jim Nuccio hat im Gespräch mit Brad King bestätigt, dass dies die letzte Saison für die Gärtnerei ist, und sie vielleicht noch früher beendet werden muss, wenn es weiter keine Möglichkeit gibt, an Wasser zu kommen, um die getopften Kamelien und Azaleen zu wässern. Das Zuhause von Jim und seiner Familie in Altadena haben die Feuer zwar bisher glücklicherweise überlebt, aber es wird wohl das endgültige Aus sein für ein 90 Jahre altes Kamelien-Zucht-Unternehmen. Ich werde mich in diesem Frühjahr über die Blüte meiner Nuccio Kamelien
besonders freuen!
Karin Jacobs-Gebauer

Der kleine weiße Pfeil zeigt die Baumschule Nuccio.

 

Liebe Kamelienfreunde,

unser Mitglied Luise Wolff-Boresch hat mich auf den ersten Teil eines Fernseh-Beitrags aufmerksam gemacht, in dem die Verwendung des Weihnachtsbaums zum Schutz einer Kamelie im Palmengarten Frankfurt gezeigt wird:

In vielen Gegenden Deutschlands wird der Weihnachtsbaum am Tag Heilige Drei Könige ( 6. Januar) abgeschmückt. Vielleicht haben Sie Ihren Baum noch nicht entsorgt, dann könnten Sie die vom Palmengarten empfohlene Zweitnutzung übernehmen.

Was mich an diesem Beitrag besonders gefreut hat, waren die gut sichtbaren Knospen an der durch die Tannenzweige geschützten Kamelie.

Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und schöne Knospen!

Karin Jacobs-Gebauer

https://www.ardmediathek.de/video/schnittgut-vielseitige-weihnachtsbaeume-abschmuecken/br

 

Torf als Substrat für Kamelien

Text von Alexander Haas

In vielen Pflanzengesellschaften wird kaum ein Thema so stark diskutiert wie das Verbot des Verkaufs von Torf ab 2026. Vor allem wird von den Pflanzenliebhabern heftig diskutiert, welche Substrate und Zuschlagsstoffe den Torf ersetzen sollen.

Moore sind große CO 2 Speicher, besonders wenn diese Feuchtgebiete nicht durch Torfabbau oder Trockenlegung geschädigt sind. Dadurch wird der Treibhaus Effekt gemildert, da CO 2 im Torf Jahrtausende lang gespeichert wird.

Und dies ist auch der Grund weshalb der Torf nach und nach aus den Blumenerden und Substraten verschwinden wird.

Offensichtlich haben Kamelien-Liebhaber das Thema lange ignoriert. Zumindest kam es mir so vor, dass etwas banales wie Torf, den es ja immer geben hat, zum Thema zu machen. Bei keinem Treffen oder einer Diskussion unter Fachleuten in den Kameliengesellschaften wurde das Thema zur Sprache gebracht. Und dennoch müssen wir uns um alternative Substrate kümmern. Da wir als Privatleute ab Januar 2026 keinen Torf mehr erwerben können weder in Deutschland noch im Europäischen Ausland. Botanische Gärten und Erwerbsgärtner dürfen Torf noch bis 2030 verwenden. Dann läuft auch für diese die Übergangszeit ab.

Torf ist ja (besonders als Weisstorf nicht zu stark zersetzt) alsZuschlagstoff für Kamelien, in der Vermehrung wie auch bei Topf- oder Kübelhaltung oder als Säure-Lieferant, um den pH von Gartenboden zu senken, perfekt.

Schon vor etwa 3 Jahre habe ich mal zwei Säcke torffreie Hortensienerde erworben, um einen Versuch zu starten, und von diesen Erfahrungen möchte ich nun berichten.

Die Hortensienerde von einem namhaften Hersteller wurde mit etwa 10% Seramiskörnchen verbessert. Ich mische seit sehr langer Zeit Seramisunter alle meine Erden um Gießfehler etwas auszugleichen. 4 Sämlingskamelien (alles Japonicas, Geschwister Pflanzen aus dem Jahrgang 2015) wurden von einem 11er Topf in einen etwa 25 cm Topf umgesetzt und mit der torffreien Variante versorgt. Alle anderen Kamelien dieses Jahrgangs (ebenfalls alles Sämlinge von der gleichen Mutterpflanze) wurden ebenfalls in etwa 25 cm Töpfe gesetzt, aber mit meiner traditionellen Mischung: jeweils Torf und gute Rhododendronerde zu gleichen Teilen mit etwa 10 % Seramis Beimischung.

Ich topfte die Pflanzen Ende April um.

Da meine Sämlinge sehr lange draußen stehen und nur bei etwa 5 Grad unter Null Dauerfrost in eine frostfreie Garage gestellt werden und auch sehr schnell wieder herausgeräumt werden, sobald es wieder milder wird, treiben diese auch erst spät Ihre Laublätter aus, Ende April/ Anfang Mai in etwa. Interessant war zu beobachten, dass die 4 in torffreier Erde sehr bald unter Nährstoffmangel litten. Die restlichen Kamelien wurden von der angedüngten Rhododendronerde versorgt, welche sich ja mit in meiner traditionellen Erde befindet.

Also wurden die 4 Kamelien ab etwa Mitte Mai jede Woche mit Flüssigdünger gedüngt, die anderen etwa alle 14 Tage. Man erkannte kaum einen Unterschied im oberirdischen Wachstum. Das Wurzelwachstum war bei den 4 in torffreier Erde (im Spätsommer tropfte ich alle einmal aus) erheblich schwächer als bei den restlichen.

Im zweiten Jahr musste ich die 4 sehr aufmerksam düngen, denn ich hatte das Gefühl, dass die Erde die Nährstoffe nicht hält. Die restlichen bekamen  1 mal die Woche Dünger wie übrigens alle meine Topf- oder Kübelkamelien. Auch hier war wieder das Wachstum der Wurzeln bei den 4 Kamelien ohne Torf schwächer. Die restlichen hatten schon den ganzen Topf erheblich durchwurzelt. Die Blüte war soweit Okay bei beiden Versuchslinien. Nun im 3. Jahr - bedingt durch den sehr nassen Jahres Verlauf- brauchten die 4 Pflanzen ohne Torf erheblich mehr Dünger als die restlichen. Ebenso faulten die Wurzeln der 4 Kamelien ohne Torf durch die viele Feuchtigkeit in diesem Jahr etwas. In den drei Jahren haben sie es nicht geschafft, den ganzen Topf zu durchwurzeln, so wie es die anderen in der traditionellen Erde geschafft haben.

Fazit für mich: man kann Kamelien ohne Torf in Töpfen ziehen aber der Arbeitsaufwand ist wesentlich höher durch Düngung. Auch kam es mir vor, dass diese 4 Töpfe auch schneller austrockneten als die Traditionellen. Wenn diese aber zu stark durchnässt waren und nicht schnell wieder abtrocknen konnten durch Dauerregen zum Beispiel, kam es dadurch zu einem Verlust von Haarwurzeln.

Eventuell sollten solche Kamelien unter Vordächern oder vor Regengeschützt stehen, um der Wurzelfäule vorzubeugen. Aber hier wird man dann auch mehr Zeit investieren müssen um das richtige Gießen sicherzustellen.

Es ist nicht unmöglich, Kamelien ohne Torf zu ziehen, aber es wird mehr gärtnerisches Können verlangt werden, um schöne Kamelien ohne Torf zu halten.

Auch müssen die torffreien Erden qualitativ besser werden und vor allem sollte die Qualität nicht von Sack zu Sack unterschiedlich sein, was ich auch schon erlebt habe.

Eventuell können Kamelien-Liebhaber auch mal Ihre Erfahrungen zum Thema teilen.

 

 

Die Vermehrung von Kamelien durch Stecklinge ist eine bewährte Methode, um neue Pflanzen zu züchten. Hier sind einige Schritte, die Ihnen dabei helfen können:

  1. Auswahl der Stecklinge:
    • Wählen Sie einen gesunden, kräftigen Trieb ohne Blütenknospen.
    • Idealerweise sollten die Triebe 10 bis 15 cm lang sein und weder vollständig verholzt noch zu frisch sein.
    • Belassen Sie mindestens 2 bis 4 Blätter am Trieb.
    • Trennen Sie den Steckling mit einer scharfen Schere von der Mutterpflanze.
  1. Vorbereitung der Stecklinge:
    • Schneiden Sie die ausgewählten Triebe schräg ab.
    • Entfernen Sie etwa die Hälfte der Blätter, sodass nur noch drei Blätter übrig bleiben.
    • Tauchen Sie die Stecklinge in Bewurzelungspulver ein, um die Wurzelbildung zu fördern.
  1. Pflanzung der Stecklinge:
    • Stecken Sie die Stecklinge in steriles Substrat (z. B. Torf, Sand und eine Messerspitze Kalk auf einen Liter Substrat).
    • Alternativ können Sie auch Seramis verwenden, da es Feuchtigkeit gut speichert.
    • Achten Sie darauf, dass die Stecklinge fest im Substrat sitzen.
  1. Optimale Bedingungen:
    • Halten Sie das Substrat immer feucht.
    • Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 70 bis 80 % betragen.
    • Eine gleichbleibende Bodenwärme von ca. 25 Grad Celsius ist wichtig für das Wachstum der Stecklinge.
    • Verwenden Sie ein Zimmergewächshaus oder eine transparente Folienhaube, um die richtigen Bedingungen zu schaffen.
Internationale Kameliengesellschaft ICS Germany/Austria
 
http://www.ics-germany-austria.org/ 0